Kerpen – Die beiden Schwaben Donar und Wodan Munding waren an diesem Wochenende zum dritten der fünf Rennwochenenden der ADAC Kart Masters-Serie unterwegs. Diesmal hatte die traditionsreiche Rennstrecke Kerpen geladen. Sie liegt in Nordrhein-Westfalen in der Nähe von Köln und beide Piloten kennen die Strecke bereits seit Jahren gut. In den letzten Rennen dieser Saison hatten die beiden Munding-Brüder soweit weniger Glück. Es stellte sich für beide heraus, dass sie ihr Potential im Zeittraining nicht abrufen konnten. Dabei ist das Zeittraining das A und O einer jeden Veranstaltung. In der Vergangenheit zeigte sich, dass sie ihre schnellen Rundenzeiten der freien Trainings, im Zeittraining nicht hin bekamen. Sie mussten also so schnell als möglich lernen, eine perfekte und schnellste Runde im Zeittrainingszu treffen. Der jüngere Donar, der gerade einmal 14 Jahre alt und sein drittes OK-Junior Rennen fuhr, setzte das Vorhaben perfekt um. Donar Munding fuhr in der Klasse der OK-Junioren auf Platz 2 im Zeittraining. Die anschließende Teamauswertung ergab, dass er seine Topzeit bereits in der vierten Runde fuhr – also, wie von seinem Teamchef Michael Stern gefordert, gleich am Anfang, wenn es losgeht, und nicht erst am Ende eines Zeittrainings. Dazu ist es wichtig zu verstehen, dass ein Zeittraining nur 10 Minuten dauert. Wenn es kurz nach dem Start anfängt zu regnen, kann man aufgrund der schlechten Streckenverhältnisse keine schnelle Runde mehr fahren. Daher ist es wichtig, seine Reifen schnell aufzuwärmen und seine beste Runde früh zu zünden. Aus diesem großartigen Ergebnis im Zeittraining sollte sich für Donar bis zum Finale am Sonntagnachmittag doch Kapital schlagen lassen, denn aber auch sein großer Bruder, der 15-jährige Wodan Erik Munding, konnte mit Platz 8 im Zeittraining der erklärten Aufgabe gerecht werden.
Wodan, der sich in den Vorläufen aus fast allen Zweikämpfen heraushielt, konnte am Sonntagvormittag das erste Rennen von Platz 5 in die Vorläufe starten. Schlimm kam es jedoch für den jungen Donar. „Was nutzt es mir, von Platz 2 zu starten, wenn meine Mitbewerber bereits in der ersten Kurve nach dem Start über mich rüberfliegen und mich mit ins Aus nehmen?“, erklärte der sichtlich frustrierter Youngster. Und es sollte für den jungen Schwaben noch schlimmer kommen. Auch im zweiten Vorlauf am Samstagnachmittag ereilte ihn das gleiche Schicksal. „Okay, den Samstag können wir abhaken. Wir werden nun früh ins Bett gehen und morgen ausgeruht und fit an den Start gehen“, gaben sich die beiden Munding-Brüder optimistisch.
Während Donar von Platz 30 im erste Finalrennen dann abermals von einem Mitbewerber ins Abseits befördert wurde, konnte sich Wodan diesmal nicht ganz aus den Zweikämpfen heraushalten, Zweikämpfe kosten einfach Zeit. „Da war definitiv mehr drin. Wenn ich jetzt noch wüsste, wie ich mich aus diesen ganzen Unfällen raushalten kann, wäre ich ein wenig schlauer“, sagte der 15-jährige Schüler. Während der ältere der beiden Munding-Brüder Schadenbegrenzung betreiben konnte, ging Donar im zweiten Rennen nicht mehr an den Start. „Nach drei Unfällen in drei Rennen ist mein Kart sehr in Mitleidenschaft gezogen und konnte nicht mehr startfähig gemacht werden. Ich habe keine Ahnung, wie ich das Wochenende schnell vergessen kann“, sagte Donar enttäuscht. Sowohl seine Eltern als auch sein Teamchef Michael Stern werden nun einiges an Motivationsarbeit vor sich haben. Nach dem Halbzeitrennen auf dem Erftlandring in Kerpen geht es nun zum nächsten Treffpunkt der Deutschen Kart Meisterschaft, die das höchste Prädikat in Deutschland stellt. Als internationale deutsche Meisterschaft ausgeschrieben, geht es vom 09.09. bis 11.09.2016 in die e-tropolis Motorsport Arena Oschersleben.